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Die Schuldenfalle und was man dagegen tun kann

SRF DOK widmet der Schuldenfalle eine sehenswerte Reportage und zeigt dabei, wie gerade junge Menschen ihre Zahlungspflichten mit der Volljährigkeit nicht mehr im Griff haben. Aufklärung und Begleitung tut not. Auch Gläubigerinnen und Gläubiger stehen in der Verantwortung. Nachfolgend Tipps zur Vermeidung von Überschuldung.

Der Versuchungen, sein Geld auszugeben, sind mehr denn je. Im Onlinehandel reichen rund um die Uhr ein paar Mausklicks, um eine Bestellung aufzugeben. Mit Kreditkarten ist die Versuchung besonders gross, und so kann der Überblick rasch verloren gehen

Wer die Volljährigkeit erreicht, ist oft über Nacht selber verantwortlich für sein Geld. Gerade in dieser Lebensphase ist es besonders wichtig, sich über das verfügbare Einkommen und die unvermeidlichen Ausgabenposten, von Krankenkassenprämien, die sich mit der Volljährigkeit mehr als verdreifachen, über Steuern bis zur Miete, ein klares Bild zu machen. Erst dann lässt sich sagen, wie viel Geld für das alltägliche Leben und die Freizeit zur Verfügung steht. Das ist, auch angesichts der Versuchungen aus der Welt des Konsums, leichter gesagt als getan. Mit der Volljährigkeit steigt das Risiko, betrieben zu werden, um den Faktor siebzig. Im DOK-Beitrag erzählen Betroffene, wie sie schleichend in die Schuldenfalle hineingeraten. Sie sehen den Tatsachen nicht ins Auge , nehmen Kleinkredite auf, um die Steuern zu bezahlen. Manche werden gleichgültig, öffnen die Post nicht mehr, bis sich die Schulden so hoch türmen, dass es kein Ausweichen mehr gibt. Da kommen fünfstellige Summen zusammen, die es mit vergleichsweise niedrigen Einkommen zu tilgen gilt. Schuldenberatungen unterstützen die Verschuldeten dabei. Es muss nicht soweit kommen, wenn ein paar Grundsätze strikt befolgt werden.

  • Ein solides Budget und ein Finanzplan bilden das Fundament
  • Es hilft, nicht alles Geld auf einem Konto zu belassen, sondern mit einem separaten Sparkonto, für das es etwa keinen Online-Zugriff gibt, Geld auf der Seite zu haben, das nicht ohne weiteres ausgegeben werden kann. Dann fällt es auch leichter, die budgetierten Ausgaben, insbesondere für Konsum und Freizeit, im Griff zu behalten.
  • Eingehende Rechnungen sollten getrennt von den bezahlten Forderungen aufbewahrt werden. Das erleichtert den Überblick.
  • Besonders empfehlenswert ist es, gerade Konsumausgaben nicht auf Rechnung zu tätigen, sondern diese bar zu begleichen. Das tut dem Portemonnaie sichtbar weh.
  • Steuern und Versicherungsprämien müssen zwingend ins Budget aufgenommen werden. Es hilft, monatlich Geld dafür auf die Seite zu legen, um etwa die drei Steuerraten auch fristgerecht bedienen zu können. Es macht übrigens wenig Sinn, dieses Problem zu lösen, indem die Steuern direkt vom Lohn abgezogen werden. Denn dies bedeutet eine Benachteiligung Drittklassgläubiger.
  • DOK zeigt, wie es sich Schuldnerinnen und Schuldner noch schwerer machen, weil sie die Augen verschliessen. Doch der Kopf im Sand bewahrt nicht vor der Schuldenfalle. Wer Rechnungen nicht fristgerecht bezahlen kann, sollte den Gläubiger kontaktieren, um eine Lösung zu diskutieren.
  • Auch die Gläubigerinnen und Gläubiger stehen in der Schuld. Sie haben es in der Hand, dazu beizutragen, ihre Kundschaft vor Überschuldung zu schützen – und sich selbst vor Zahlungsausfällen. Wirtschaftsauskunfteien wie Creditreform tragen mit ihren Bonitätsauskünften ganz wesentlich dazu bei.

Raoul Egeli, Präsident Verband Creditreform

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