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Teuerung trifft nicht alle gleich

Die aktuelle Teuerungswelle trifft nicht alle Haushalte und Einkommensklassen gleich. Haushalte mit höheren Einkommen sind anteilmässig stärker betroffen. Doch betrachtet man die Kaufkraft, trifft es die einkommensschwachen Haushalte deutlich stärker. Das hat die Konjunkturforschungsstelle KOF errechnet.

Als zu Beginn der Coronapandemie die Teuerungsrate ins Negative rutschte, hatten Haushalte mit niedrigem Einkommen am wenigsten davon. Im Sommer, als die aktuelle Inflationswelle mit einer Preissteigerung von 3,5 Prozent ihren Höhepunkt erreichte, war es gerade umgekehrt. Für Haushalte mit den höchsten Einkommen errechnete die KOF eine Teuerung von 4,7 Prozent. Das lag primär daran, dass sich diese teure Konsumgüter wie Flugreisen oder Motorräder überproportional verteuerten. Aktuell haben sich diese Inflationsraten wieder angenähert. Bezieht man die Inflationsraten auf die Kaufkraft, dann sind die einkommensschwachen Haushalte am stärksten betroffen. Im Oktober lag danach deren Ausgabenanstieg prozentual zum Einkommen bei 3,5 Prozent, während die Bestverdiener nur 1,5 Prozent verkraften mussten.

Auffallend dabei: Alleine die gestiegenen Lebensmittelpreise machen 1,6 Prozent der Teuerung der tiefsten Einkommensklassen aus (0,6 % bei der höchsten Einkommensklasse), gefolgt von den Prämien für die Krankenkassen, die 1,4 Prozent Mehrkosten (0,4 % bei den obersten 20 Prozent) verursachen. Und weil es gerade diese Bereiche sind, die weiter zulegen dürften, dürfte es auch dabei bleiben.